Ja, sie sind und waren Psychoanalysten, die Wesentliches zum Verständnis psychischer Erkrankungen beigetragen haben.
Sie waren aber auch Psychotherapeuten, die Ihre Patient*innen und Klient*innen dazu angehalten haben, sich schreibend der Welt mitzuteilen. Sigmund Freuds Traumtagebücher haben sogar eine neue Kunstbewegung ausgelöst: den Surrealismus. Und auch die Idee des intuitiven Schreibens und des automatischen Schreibens wurzelt in der Methode des freien Assoziierens.
Alfred Adler nutzte geschriebene Geschichten zu Diagnosezwecke. Und Erich Fromm, der selber Gedichte geschrieben hat, war davon überzeugt, dass nur die eigene Kreativität zum Glück führen könne.
Künstler, Wissenschaftler und Menschen in sozialen Berufen experimentieren ebenfalls mit der heilenden Kraft der Geschichten. Doch erst in jüngster Zeit ist daraus eine Wissenschaft entstanden, die sich systematisch mit den Möglichkeiten von Schreibworkshops, bestimmten Aufgaben und deren Wirkung auseinandersetzt.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Menschen, die schreiben, bauen intensivere und befriedigendere Beziehungen zu anderen Menschen auf
- Den Zugang zur eigenen Kreativität zu finden, erhöht das Selbstbewusstsein
- Traumata jeglicher Art lassen sich schreibend leichter verarbeiten
- Wer sich schreibend seinem Leben, seinen Traumata stellt, gewinnt an psychischer und physischer Gesundheit. Das Immunsystem wird gestärkt. Krankheitstage gehen nachweislich zurück.
- Ein Gefühl für den eigenen Wert entsteht.
- Schreiben erhöht die Resilienz
Da Schreiben eine einfache, preiswerte und gleichzeitig unterhaltsame Therapie-Methode ist, diskutieren derzeit die Krankenkassen, ob sie Schreib‑, Poesietherapie in ihren Förder-Katalog aufnehmen wollen. Nach meinen Möglichkeiten, mische ich mich in diese Diskussionen ein.
Was jetzt noch fehlt, sind Aus- und Fortbildungen, die die Ergebnisse der Forschung zusammentragen, eigene Erfahrungen beisteuern, den Teilnehmer*innen Übungsfelder bereitstellen und auf diese Weise sicherstellen, dass diejenigen, die andere Menschen dazu motivieren, Geschichten aufzuschreiben und preiszugeben, wirklich wissen, was sie tun.
Denn, wie alles Positive und Hilfreiche, kann auch Schreiben Schaden anrichten. Der einfachste – aber leider nachhaltigste – Schaden entsteht meist schon im Deutschunterricht: Die permanente Bewertung, die Einteilung in “richtig” und “falsch” führt dazu, dass sich viele Menschen nicht mehr trauen, ihre Geschichten aufzuschreiben, ihre Erlebnisse mitzuteilen. Sie fürchten Rotstift und bissige Kommentare.
Damit Sie wissen, wie Sie Menschen dennoch dazu motivieren können, ihre Talente mithilfe eines Stiftes zu entdecken, habe ich eine Fortbildung entworfen, die in die ich alles gepackt habe, das ich in 14 Jahren Schreibworkshops lernen durfte.
Welche Erfahrungen kann ich vorweisen?
Ich habe mit psychiatrisch erkrankten Menschen geschrieben, mit Menschen in Umbruchsituationen und solchen, die Schreiben als vergnügliches Hobby ansehen. Ich habe Menschen in Krisensituationen zum Schreiben animiert und Menschen, die ihre Spiritualität mithilfe des Stiftes vertiefen wollten.
Selbstverständlich habe ich Kreatives Schreiben im therapeutischen Umfeld als “Hausaufgaben” eingesetzt und auch mit Menschen mit kognitiven Einschränkungen gearbeitet. Es gab Urlaubsschreibworkshops für Jugendliche, Schreibaufgaben für Kinder sowie für ganz alte Menschen.
Als willkommener Nebeneffekt der Schreibworkshops sind inzwischen schöne Bücher, Anthologien, Kalender und Hörbücher entstanden. Und so manche Kursteilnehmer*in freut sich über Auszeichnungen im Literaturbetrieb. Denn Gedichte und Geschichten, die berühren, sind intuitiv auch stilistisch gut geschrieben.
Durch meine Journalismusausbildung und meine jahrelange Arbeit für Zeitschriften kenne ich Übungen und Möglichkeiten, die bei schreibtechnischen Problemen, wie Blockaden oder Stil- und Wortkunde Wunder wirken.
Meine Erfahrungen als Dozentin sowie die Ausbildungen in diversen Therapiemethoden, helfen natürlich ebenfalls, die Fortbildung zur Schreibcoach, Schreibtherapeut*in in Kreativ-Heilendem Schreiben wirklich fundiert sein zu lassen.